THC, CBD, THCA, CBN – die schillernde Welt der Cannabinoide wird unterschätzt
3 min readJa, von THC hat jeder schon mal irgendwo gehört. Es ist das Kraut, das high macht. Dieser Gedanke ist viel zu einfach, denn die Hanfpflanze beheimatet über 100 verschiedene Cannabinoide – teils mit unterschiedlicher Wirkung. Indigene Völker nutzen Hanf seit Jahrhunderten als Nutz- und Heilpflanze, in Europa setzt sich das Cannabinoid als wirkungsvolles Naturprodukt erst seit einigen Jahren durch. Sei mal ehrlich – wie viele Cannabinoide kennst du (außer THC?). Wir stellen dir einige Abkürzungen vor, die von der Cannabis-Community sehr geschätzt werden.
Cannabispflanzen produzieren Blüten, die Cannabinoide wie THC enthalten.
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THC ist bekannt – was ist mit THCA?
THC steht felsenfest im Rampenlicht, das psychoaktive Cannabinoid ist sogar in der Medizin angekommen. Was die wenigsten wissen ist, dass THC aus THCA Blüten entsteht und das auch nur, wenn vorher ein Prozess namens Decarboxylierung erfolgt. In seiner rohen Form liegt THC als THCA vor, einer nicht psychoaktiven (und damit legalen) Vorstufe. THCA ist neutral und wandelt sich erst dann in THC um, wenn es erhitzt wird.
Genau dieser Fakt macht THCA so spannend. Es gibt viele gesundheitliche Vorzüge von THC, die mittlerweile erforscht sind. Einiges deutet darauf hin, dass THCA ein ähnliches Potenzial hat, dabei aber zeitgleich nicht berauschend wird. Voraussetzung wie gesagt ist, dass es nicht erhitzt wird. Die Rolle der großen Unbekannten ist unfair, denn ohne THCA gäbe es kein THC.
CBD hat einen riesigen Boom hinter sich
Wer ein bisschen mehr von Cannabinoiden versteht, hat auch von CBD schon einmal gehört. Cannabidiol hat in den letzten Jahren die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil es nicht psychoaktiv, dafür aber beruhigend wirken soll. Am häufigsten wird CBD als Öl genutzt, mittlerweile aber auch als Blüte. Anwendungszwecke sind Stressbewältigung, Schmerzlinderung oder Hautpflege.
Der Boom hat dazu beitragen, dass CBD kein Trendprodukt der Gesundheitsbewussten mehr ist, sondern auch von Forschern neugierig betrachtet wird. Es gibt immer mehr Studien die darauf hindeuten, dass eine Wirkung vorhanden ist, die über den Placebo-Effekt hinausgeht. Patienten mit Schlafstörungen, Angstzuständen oder sogar Epilepsie glauben an die Wirkung von CBD.
CBN geht unter – genauso wie CBG
Cannabinol (CBN) gehört zu den Cannabinoiden, die am häufigsten übersehen werden. Zu Unrecht, denn auch CBN hat spannende Eigenschaften. Es entsteht auf natürliche Weise, wenn das THC von Cannabis älter wird und seine chemische Struktur verändert. Anstatt psychoaktiv zu wirken, zeigt CBN primär dämpfende und beruhigende Eigenschaften. Verwender setzen es mit natürlichen Schlafmitteln gleich und vertrauen immer häufiger darauf.
Cannabigerol (CBG) gilt als Muttercannabinoid und doch haben die meisten Menschen noch nie davon gehört. Es entsteht aus einer Vorstufe (CBGA), was einen Vergleich zwischen THCA und THC rechtfertigt. Obwohl es noch keine umfassenden Studien gibt, schielt die Medizin auf CBG und seine potenziell antibakteriellen Eigenschaften. Vor allem für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen könnte das spannend sein.
Da ist Forschung nötig – wir müssen die Hanfpflanze kennenlernen
Die Hanfpflanze ist eine Fundgrube an chemischen Verbindungen, es gibt weit über 100 verschiedene Cannabinoide, die bislang identifiziert sind. Die meisten von ihnen sind kaum erforscht. Wir wissen nicht, wie sie auf uns wirken und wie sie dem Endocannabinoid-System bei seiner Arbeit helfen können. THC und CBD sind gut erforscht, aber auch der Rest hat mehr Aufmerksamkeit verdient. Das scheint die Forschung erkannt zu haben, denn das Interesse steigt.